Ich kämpfe zur Zeit noch an mehreren Fronten. Daher geht es heute auch etwas querbeet.
Ich habe mir da mal was mitgebracht.
Solche Messwerkzeuge habe ich selber nicht. Dazu braucht man sie einfach zu selten. So oft nehme ich nun auch keinen Motor auseinander. Ich habe ja am Montag so schön die Zylinder gesäubert, aber macht das überhaupt Sinn? Meine neuen Goldstücke hat mein Motorinstandsetzer für mich schon bei Seite gelegt. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber kann ich die überhaupt verwenden. Nichts ist ausgeschlossen. Auch nicht, dass der Block in grauer Vorzeit schon einmal aufgebohrt wurde oder das es doch irgendwo so großen Verschleiß gibt, der eine Weiterarbeit sinnlos macht.
Also messe ich den Block lieber noch mal aus.
Dafür galt es zunächst die Bügelmessschraube auf das ursprüngliche Grundmaß einzustellen. Das liegt beim 1,5l-Motor genau bei 76,50 mm.
Die zuvor durchgeführte Überprüfung mit dem 75mm-Prüfmaß zeigt, dass es etwas zu kalt ist. Fast 1/100 mm wich die Skala von den 75 mm ab. Die Bügelmessschrauben sind da extrem temperaturempfindlich.
Mit dem ermittelten 1/100 mm Abzug galt es die Schraube mittels Skala auf genau 76,50 mm zu stellen und dort festzustellen. Das ist jetzt mein Ausgangsmaß und die Uhr wird hiernach genullt.
Dazu ist die Skala der Uhr drehbar.
Mit der Innenmessuhr misst man nicht ein Ist-Maß, sondern die Abweichung von dem Soll-Maß des Zylinders. Alles was der Zeiger jetzt bei der Messung vom eingestellten Nullpunkt abweicht ist Verschleiß.
Gemessen wird in drei Höhen im Zylinder. Der obersten Punkt sollte dabei möglichst genau im Bereich des gelaufenen Kolbenrings sein. Dann einmal mittig und unten im Zylinder. Und das ganze dann einmal längs und einmal quer.
Durch Kippen der Messuhr ermittelt man dann jeweils den Wendepunkt des Zeigers. Dieser Wendepunkt gibt das größte Maß an. Aus einem Zylinder erhält man somit also sechs Messwerte, die man am besten gleich notiert.
Wie man sieht sind da doch eine ganze Reihe Nullen dabei. Und Null bedeutet, kein Verschleiß.
In Reinschrift sieht das dann so aus.
Gebohrt wurde da definitiv noch nicht und der Verschleiß liegt bei maximal 4/100 mm. Das ist mehr als erfreulich und gibt ein ruhiges Gefühl für alle weiteren Schritte.
Nach soviel Feinarbeit gab es dann noch etwas handfestes. Ein großes Paket erreicht mich gestern. Ein riesiger Karton mit Auspuffteilen, ein Teil davon war das neue Hosenrohr.
Probehalber habe ich das mal mit dem neuen Krümmer verheiratet um grob abschätzen zu können, ob meine Zusammenstellung passen könnte. Sieht gut aus und so geht es demnächst in zwei 50er Rohren nach unten.
Diese beiden Rohre wollen allerdings auch vernünftig gefüllt werden.
Langjähriger Mitleser wissen was passiert, wenn ich den Zylinderkopf mit Schraubzwingen an die Werkbank hefte.
Nur diesmal will ich mit etwas leitungsstärkeren Werkzeug zur Tat schreiten.
Soweit möglich, will ich diesmal einen richtigen Geradschleifer verwenden.
Fürs Grobe geht der richtig zur Sache und die Späne flogen durch die Werkstat. Nur ganz rein komme ich damit leider nicht.
Dazu ist er etwas zu massiv. Eventuell hilf ein Fräsaufsatz mit größerem Durchmesser, dass ich mit dem Sechskant an der Dichtfläche anschlage.
Ein Kanal ist somit schon auf Dichtungsmass aufgeweitet. Weiter geht´s aber eh erst wenn die Ventile ausgebaut sind.
Und ich muss mit dem Ding echt aufpassen. Angeblich soll die Wandstärke teilweise nur bei 3-4 mm liegen.
Pass auf,daß du keinen Öl/Wassergekühlten Auspuff bekommst!?Weiterhin viel Erfolg bei deinen Arbeiten!