Gut, dass ich keinen Zeitdruck habe

So wie es aussieht, werde ich noch ein paar Tage länger Passat fahren dürfen. Die Arbeiten am Volvo kosten mich gerade die letzten Nerven.

Dabei ging es alles so gut los und alles ging Schlag auf Schlag.

Die Federbeine waren schnell komplettiert.

Noch schneller hingen sie dann wieder oben im Dom und unten brauchte ich sie nur mit den neuen Traggelenken verschrauben.

Bei den Gelenken waren sogar neue Schrauben dabei. So braucht ich mich also gar nicht extra um Ersatz für die eine abgerissene Schraube kümmern.

Auf der Beifahrerseite gab es zusätzlich noch einen neuen Spurstangenkopf.

Hier war die Manschette seitlich eingerissen.

Weiter ging es mit den neuen Staubblechen.

Auf Inbusschrauben zur Befestigung habe ich hier ganz bewusst verzichtet.

Nach den Blechen konnten die neuen Radnaben rauf.

Hier fing es an erstmals etwas zu stocken. Bei einem Satz fehlte die dazugehörige Mutter. Das habe ich dann sofort beim Verkäufer reklamiert und die Lager vorerst nur handfest gegengezogen.

Schon dabei fiel mir auf, dass dass Lager wo die Mutter fehlte, sich extrem leicht drehen lies. Irgendwie fehlte dieser typische Widerstand, den man von Radlagern eigentlich kennt. Ich schob es zunächst auf die noch nicht endgültige Montage mit Drehmoment und Drehwinkel.

Weiter ging es mit den Bremsscheiben.

Hier war dann allerdings Feierabend. Als nächstes wollte ich die Bremssattelträger montieren. Besser gesagt, ich hatte sie auch schon am Federbein. Nur wollten die nun überhaupt nicht mit den Bremsscheiben harmonieren. Die Scheiben waren schon blockiert, bevor ich die Schrauben für die Träger überhaupt richtig drin hatte.

Jetzt konnte eigentlich nur die Bremsscheiben falsch sein. Also wieder runter mit den Dingern und verglichen.

Da stimmt die Höhe leider nicht. Gut 5 mm fehlen da an den neuen Scheiben.

Jetzt habe ich ganz schnell die richtigen Scheiben herausgesucht und nachbestellt. In der Hoffnung, dass die noch mit rausgehen und ich sie am nächsten Tag habe.

Die alten Scheiben habe ich daraufhin gleich wieder verpackt und und den Retourenschein fertig gemacht. Paket zugeklebt und gleich ab damit in den Kofferraum. Das wollte ich dann auf dem Nachhauseweg gleich an der Packstation abliefern.

Kurze Zeit später kam mir dann noch so ein Geistesblitz. Was ist denn mit den Bremsklötzen? Wenn die Scheiben nicht passen, könnten die ja auch falsch sein.

Waren sie dann auch. Obwohl ich jetzt kaum noch Hoffnung hatte, dass die jetzt auch noch mit rausgehen, habe ich hier auch noch eben die richtigen Beläge bestellt.

Den Karton habe ich dann noch mal aus dem Kofferraum geholt und die Klötze auch noch mit reingepackt. Return to sender.

Und was jetzt machen mit dem angebrochenen Tag? Die Radlager ließen mir noch keine Ruhe. Schon merkwürdig, dass die sich so unterschiedlich leicht drehen lassen.

Also den Drehmomentschlüssel rausgeholt und die Lager nach Vorschrift angezogen: 100 Nm und danach noch 45° Drehwinkel.

Die 45° ließen sich bei dem leichtgängigen Lager kaum bewerkstelligen. Als ich es mit Ach und Krach hinbekommen habe, war auch klar warum: Das Lager ist Schrott!

Jetzt war es komplett schwergängig und spürbar am Rubbeln.

Ich vermute mal, dem hat schon mal jemand den Hals umgedreht und es dann einfach zurückgeschickt. Daher auch die fehlende Mutter.

Aus meiner Bitte mir eine Mutter nachzuliefern, ist nun also die Bitte nach einer kompletten Neulieferung geworden. Das wird aber definitiv heute nicht bei mir ankommen.