Als ich gestern in die Werkstatt kam, hatte sich die nächste Leckage bemerkbar gemacht. Diesmal tropfte Kühlwasser am Thermoschalter.
Da ich nicht sicher war, ob es die Dichtung oder der Schalter selber war, hab ich schnell den Schalter im fliegenden Wechsel getauscht.
Das brachte dann leider so rein gar nichts.
Jetzt tropfte es sogar eher noch mehr als vorher. Um das jetzt mal genauer zu checken, muss dann doch das ganz Wasser runter und das wollte ich dann lieber auf der Bühne machen.
Ich nahm mir jetzt erst einmal den Vergaser vor. Besser gesagt, ich habe den Vergaser einfach mal komplett getauscht.
Im Lager lag ja noch der 35PDSIT, der ursprünglich mal auf dem Rallye-Passat verbaut war. Mit dem bin ich gefahren bis ich ihn gegen den 2B2-Vergaser getauscht hatte. Ist zwar schon über ein Jahrzehnt her, aber er lief ja bis zum Ausbau einwandfrei.
Auf die Idee, den Vergaser komplett zu tauschen, bin ich gekommen, da der Motor immer noch mit einer schlechten Laufcharakteristik daher kommt. Damit hatte ich schon 2018 zu tun. Ich hatte da dann die elektronische Zündung eingebaut, jedoch ohne irgendwelche Änderungen am Motorlauf und das ganze Thema dann aus dem Augen verloren. Vielleicht ändert sich ja was mit einem anderen Vergaser.
Ich nehme es mal vorweg, es änderte sich nichts. Bis ich allerdings zu dieser Erkenntnis kam dauerte es etwas. Zunächst wollte er nicht mal im Standgas an bleiben. Das Leerlaufabschaltventil klackte überhaupt nicht. Kein Wunder.
Also das Ventil vom alten Vergaser reingeschraubt. Das klackte dann auch, aber laufen wollte er immer noch nicht so richtig.
Irgendwie verständlich.
Die CO-Schraube, sowie die Leerlaufschraube auch, sah ähnlich wie das Abschaltventil aus. Die Schrauben habe ich gereinigt und in die Löcher im Vergaser kam eine Ladung Rostlöser. Keine Ahnung woher dieser Rost im Vergaser herkommt. Ich bin mir nicht bewusst, den mal extrem feucht gelagert zu haben.
Jetzt lief er immerhin. Nicht besser und nicht schlechter als vorher. Was jetzt noch auf die Schnelle getauscht werden konnte, war das komplette Zündgeschirr.
Das brachte aber auch nichts. Dafür hat er jetzt entstörte Kerzenstecker…
So, jetzt aber noch mal rauf auf die Bühne und das Wasser einmal ablassen.
Etwas ausgefranst sieht die Dichtfläche ja schon aus. Ich habe sie einmal mit etwas Schmirgelpapier übergezogen und dann den alten Schalter wieder eingebaut.
Jetzt ist dicht! Zumindest hier unten. Denn während des Warmlaufens pfiff es plötzlich oben am Kühler.
Da hatte sich am Stutzen ein kleiner Riss gebildet, durch den das Kühlwasser munter in der Gegend umher schoss. Toll, wirklich ganz toll!
Jetzt noch den Kühler zu tauschen, hatte ich keinen Bock und habe es mal „quick and dirty“ gemacht.
Wasserstand abgesenkt, mit Bremsenreiniger abgesprüht, etwas angeschliffen und zwei Lagen 2K-Epoxykleber drauf.
Danach bin ich dann losgefahren. Erst mal tanken und gleich noch in die Wäsche.
Ich war dann noch einkaufen und zumindest als ich aus dem Supermarkt wieder raus kam, war da keine Pfütze unterm Auto. Scheint wohl zu halten und der Motor läuft nach wie vor nicht richtig schön. Schiebebetrieb und Teillast mag er gar nicht. Ich glaube ich muss hier auch mal das Ventilspiel checken.
In den 20 Jahren die er jetzt bei mir ist, hab ich das noch nie gemacht.
das sieht doch verdächtig nach der Beseitigung der berühmt-berüchtigten Standschäden aus…
„Keine Ahnung woher dieser Rost im Vergaser herkommt.“
Das sind die tollen Kraftstoffe, die heutzutage für teuer Geld verkauft werden. Durch den Anteil von „Bioethanol“ sind sie ordentlich hygroskopisch. Der Wassereintrag in den Kraftstoff führt dann mit der Zeit zu gravierenden Korrosionsschäden.
Zu der Zeit, wo der Vergaser bei mir ins Regal gewandert ist, gab es überhaupt noch kein E10.